So geht´s: Das Nähen auf Papier...

Heute habe ich Dagmar vom Blog "Quilts and More" bei mir zu Gast - es geht um das Nähen auf Papier....

Ich freue mich, heute zu Gast bei Ulrike sein zu dürfen und möchte euch hier meine Lieblings-Patchwork-Technik vorstellen: 



die“ Foundation Paper Piecing“ Methode (FPP), oder auch „Nähen auf Papier“ 





Das Tolle an dieser Technik ist ja, dass man unglaublich exakt auch kleinste Stoffteile zusammenfügen kann. 




Das Einzige, was ich euch diesbezüglich weitergeben kann, sind meine persönlichen Erfahrungen und Tipps. Ich selbst habe nie einen FPP Kurs gemacht. Anscheinend hat jede Quilterin ihre eigene Vorgehensweise. Hier erkläre ich, wie es für mich am besten klappt. 

1. Werkzeug 

Das wichtigste Utensil ist auch nach jahrelanger Übung der Nahttrenner ;-) 

Dann braucht man natürlich Papier. Ich verwende üblicherweise normales Druckerpapier. Es gibt jedoch bei Regina Grewe ein spezielles FPP Papier, das sehr dünn ist, sich trotzdem gut bedrucken lässt, aber sich auch besonders einfach wieder heraustrennen lässt. 

Bügeleisen oder anderes Pressing ToolIch halte das Bügeln jedes einzelnen Teilchens für besonders wichtig und habe mir meinen Arbeitsplatz so eingerichtet, dass ich die Nähte nach jedem Nähschritt bügeln kann ohne dafür aufstehen zu müssen. 

Stecknadeln? Verwende ich normalerweise nicht. 

Pinzette zum Heraustrennen von besonders kleinen Papierstückchen. 

2. Stoffe 

Es liegt nahe, dass dünnere Stoffe günstiger sind, weil die vielen Nähte, die manchmal recht dicht beieinander liegen können, dann nicht so auftragen. Batiks sind daher klasse, auch weil man sie beidseitig verwenden kann. 

Ich glaube, mein bester Rat ist, den Stoff großzügig zuzuschneiden. Klar, Patchworkstoff ist teuer, aber immer wieder wegen zu knapp geschnittener Stoffstückchen auftrennen zu müssen, verdirbt einem definitiv über kurz oder lang den Spaß! 

3. Vorgehensweise 

Hat man eine schöne Vorlage gefunden und die dafür geeigneten Stoffe herausgesucht (für mich der intensivste und aufwändigste Arbeitsschritt), wird man als nächstes die Schnittteile ausdrucken und mit Nahtzugabe ausschneiden. Dabei ist zu beachten, dass nach dem Nähen das Motiv seitenverkehrt erscheinen wird. 

Manchmal sind Teile über mehrere Seiten verteilt, wenn sie zu groß für eine Seite sind. Die Kanten, an denen man die Abschnitte zusammensetzten soll, sind dann in der Regel mit „Glue Edge“ gekennzeichnet. Da Kleber sich beim Nähen an der Nadel festsetzen kann, bin ich dazu übergegangen, die Papierabschnitte einfach zusammenzunähen. 

Um einen Überblick zu bekommen, lege ich zunächst die ausgeschnittenen Schnittteile zu einem Gesamtbild aus. 

Ich schneide mir dann jeweils für einen Abschnitt die entsprechenden Stoffstücke
großzügig vor. 

Die Stichlänge an der Nähmaschine möglichst klein einstellen, dann wird das Papier besser perforiert und lässt sich am Schluss besser heraustrennen. 

Ich gehe davon aus, dass die Grundlagen des Paper Piecing bekannt sind, es gibt ja unzählige Tutorials dazu. Parallele oder rechtwinklige Stoffstücke anzusetzen,
ist ja relativ einfach. 

Schwierig wird es erst, wenn man beim Stoffmuster eine bestimmte Richtung einhalten will/muss. Wie ich dabei vorgehe, zeige ich euch jetzt. Und wenn man es ein paarmal geübt hat, ist es eigentlich ganz leicht. 


Ich möchte Teil C5 annähen 


Dazu lege ich den grob vorgeschnittenen Stoff in der gewünschten Position und Stoffrichtung auf das Schnitteil. 


Dann knicke ich das Papier mitsamt dem Stoff entlang der Nählinie… 


…und klappe dann das Papier zurück. Dabei halte ich den Stoff in der geknickten Position gut fest. 


Das Ganze immer noch gut festhalten und dabei die geknickte Nahtzugabe ausklappen. 


Alles umdrehen ohne Stoff und Paper zu verschieben… 


… und entlang der Linie auf dem Papier nähen. 


Nun klappe ich sowohl Papier als auch Stoff nach hinten, um die Nahtzugaben mit der Schere auf ¼ inch zu kürzen. Das kann man natürlich auch mit Rollschneider und Lineal machen, wenn man es sauberer haben will. 


Zum Schluss das fertige Schnittteil mit Nahtzugabe exakt zurückschneiden. Bei den Außenrändern kann man damit auch warten, bis alle Teile zusammengenäht sind. Dann hat man bei der Blockgröße noch etwas Spielraum. 


Nach dem Zusammennähen der einzelnen Abschnitte jeweils das Papier an den Nahtzugaben abtrennen. Die Naht in eine Richtung bügeln. Alles andere Papier dranlassen, bis alle Teile zusammengesetzt sind. 

Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich. Möglicherweise muss man das Ganze Schritt für Schritt ausprobieren, um die einzelnen Arbeitsgänge genau nachvollziehen zu können. 

Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Nähen auf Papier! 

Ein herzliches Dankeschön geht an Ulrike für’s Einladen 😊
Eure Dagmar

Aufgepasst! heute geht es im Quiet Book Blog mit Seite drei beim Sew Along weiter! Schaut doch mal vorbei :0)



Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

Kommentare

  1. Liebe Dagmar,

    ich finde du hast eine tolle Anleitung geschrieben, mir hat am Ende aber auch wieder nur Ausprobieren geholfen. :) Also eine Anleitung rausgesucht und los gehts, traut euch es maaaacht unglaublich viel Spaß.

    Viele liebe Grüße die Nähbegeisterte

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Dagmar, vielen Dank für Deine Tricks und Kniffe! Ich persönlich könnte nicht auf Stecknadeln verzichten, dafür fehlt mir einfach die Erfahrung und wahrscheinlich auch die Übung ;o)
    Liebe Grüße an Dich von Katrin

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Dagmar,
    Du hast die Anleitung wirklich toll und sehr verständlich geschrieben, vielen Dank dafür! Diese Technik sthet schon lnger auf meiner To-Do-Wunschliste :O)Irgendwann werde ich Zeit haben, es auszuprobieren!
    Hab einen schönen und freundlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
    Liebe Ulrike,
    danke für einen weiteren tollen Beitrag Deiner Oktober-Gastblogerin!
    Hab einen schönen und freundlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße nach Dänemark, Claudia ♥

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Dagmar,

    ich nähe noch nicht so lange, aber ich finde Deine Anleitung zum Nähen auf Papier, sehr treffend. Ich hatte das Glück einen Kurs hierzu zu belegen und bin seid dem dem Virus verfallen. Den Trick mit dem Kleber kannte ich noch nicht. Werde ich beim nächsten Projekt direkt mal anwenden. Vielen Dank dafür.

    Liebe Grüße
    Elke

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Dagmar,
    Vielen Dank für die tolle Anleitung! Es beruhigt ja ungemein, dass du auch noch regelmäßig den Nahttrenner benötigst. ;) die Anleitung ist super! Genau so ein Tipp hat mir noch gefehlt.
    LG Rike

    AntwortenLöschen
  6. Eine tolle Anleitung! Nach jedem Schritt zu bügeln fände ich super, aber da ich dafür ins Nachbarzimmer laufen müsste, tue ichs leider nicht ... ich hab aber so ein Werkzeug von Clover, mit dem man die Nähte immerhin ein bisschen glattstreichen kann.
    Noch ein Tipp von mir: Lange Nähte nähe ich erst mit sehr großer Stichlänge - große Teile verrutschen leichter und ich möchte es möglichst vermeiden, 20 cm Naht mit 1 mm Stichlänge aufzutrennen :D

    AntwortenLöschen
  7. Es ist doch immer wieder spannend, was es alles für Methoden gibt! Viele arbeiten ja mit einer "Faltkarte", um den Stoff und das Muster an der richtige Stelle umzufalzen. Ich habe mir diese Technik auch im "Selbststudium" in meinem Nähzimmerchen angeeignet und brauche unbedingt Stecknadeln (mindestens 2 für die Endpunkte) und ich schneide ziemlich genau zu. Den Nahttrenner brauche ich höchst selten, das ist für so ein Papiermuster ja leider nicht förderlich... Lässt sich aber bei mir manchmal auch nicht umgehen.
    Fröhliches Werkeln!
    Valomea

    AntwortenLöschen
  8. Klasse Anleitung und danke für den Link.
    LG Elke

    AntwortenLöschen
  9. Hallo Dagmar,
    Danke für deinen schönen Bericht.
    Ich bügel nicht bevor das ganze Motiv zusammen ist, ich "falze" nur mit dem Daumennagel. So verzieht sich der Stoff nicht.
    Und wenn ein helleres Stück Stoff angenäht wird, schneide ich den dunkleren etwas schmaler in der NZ, so dass er nicht vorne beim hellen Stoff durchschimmert.
    Zum Trennen nehme ich auch keinen Nahttrenner, sondern eine Rasierklinge, ist bei der Stichlänge einfacher.
    Liebe Ulrike, es wäre schön, wenn du deine Gastblogger auch zu ihrem Blog verlinken würdest. Dann braucht man nicht so lange zu suchen *g*
    LG Doris :o)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Doris,
      ich habe jetzt noch einmal ganz oben auf Dagmars Blog verlinkt :0) Das hatte ich sonst wohl nicht gemacht, weil es eine Serie ist und am Montag stelle ich ja immer die Blogs vor und verlinke dann auch alles standesgemäss. Danke für den Hinweis, ich gehe mal die ganzen So geht´s Posts durch, ob ich noch verlinken muss :0) ganz LG Ulrike

      Löschen
  10. Hallo liebe Ulrike,
    oh was für eine tolle Anleitung!
    Ich mag solche Beiträge sehr gerne. Man lernt dann nie aus und kann solche schöne Dinge nachmachen.
    Danke dafür!
    Liebe Grüße
    Andrea ♥

    AntwortenLöschen
  11. liebe Ulrike
    du zeigst ja wieder einen tollen Blog
    super Werke
    sei lieb gegrüßt SilviA

    AntwortenLöschen
  12. Liebe Ulrike,
    Deine Hexe ist super! Ich mag Paper Piecing total gerne, komme leider nur viel zu selten dazu...
    Danke auch für die Anleitung!
    glg
    Barbara

    AntwortenLöschen
  13. Ich mag Paper Piecing auch total gerne. Danke für die Tipps zum Anlegen, das werde ich beim nächsten Mal ausprobieren.
    Winkegrüße Lari

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über jeden netten Kommentar, also nur los :0)....
****************************************************************************
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://ulrikes-smaating.blogspot.dk/p/datenschutzerklarung.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.

*****************************************************************************