Schwedenurlaub: Das Streichholzmuseum in Jönköping


Einige waren ja schon gespannt darauf:
Wir waren im Streichholzmuseum in Jönköping - auf schwedisch "Tändsticksmuseet"
Auf dem alten Fabrikgelände der ehemaligen Streichholzfabrik  finden sich ausserdem in den Gebäuden Restaurants, Veranstaltungsorte und sogar ein Kino. Das Ganze heisst "Tändsticksområdet"


Mal ehrlich, wer macht sich schon Gedanken darüber, welche Geschichte die kleinen Hölzchen haben, wenn man sie benutzt?
Streichhölzer gehören einfach zum Alltag dazu, wenn sie wohl auch langsam von den Feuerzeugen abgelöst werden.


Das Museum befindet sich in einem alten Holzgebäude von 1848, dort hat sich früher die erste Streichholzfabrik befunden.
Im Museum selbst kann man sich die ganze Entwicklung der Streichhölzer
 und ihre Geschichte anschauen. 
Man erfährt viel über das Leben und Wohnen der Arbeiter zu dieser Zeit, kann die Maschinen und Drucke der Streichholzschachteln begutachten.


Die Brüder John und Carl Lundström haben die Fabrik damals gegründet und es gelang ihnen die Produktion zu mechanisieren, somit konnten Streichhölzer billig produziert werden. Damit waren sie allen Schichten der Bevölkerung zugänglich - weltweit.
Jönköping wurde somit durch die schwedischen Sicherheitshölzer in aller Welt bekannt. 


Hier sieht man die Lohndosen der Arbeiter, jede hatte die Nummer des Mitarbeiters drauf und dort kam der Lohn hinein. Man erfährt in der Ausstellung, wie eine Betriebswohnung ausgesehen hat, sie ist richtig aufgebaut dort. 

Und das zunächst die Hölzer von Kindern gefertigt wurden, die hatten nämlich kleine flinke Hände. Dadurch das der Schwefel ja hoch giftig war, in den die Hölzer getaucht wurden, sind die Kinder schnell krank und meist auch nicht alt geworden. Unter anderem hat sich der Kiefer aufgelöst und die Zähne sind ausgefallen. 
Zu Hause in der Küche wurden die Schachteln in Heimarbeit geleimt.

 Anspruch auf eine Betriebswohnung hatte man nur, wenn auch die ganze Familie
in der Fabrik beschäftigt war. 


Hier sieht man die Form für die Verpackung der Hölzer, an dem Eisen wurde entlanggefaltet.


In die Packungen kam dann eine abgemessene Menge Zündhölzer, das war oft Kinderarbeit. Später wurde dieser Vorgang mechanisiert und die Hölzer bekamen einen Überzug, damit sie sich nicht mehr selbst entzünden konnten. Also Sicherheitshölzer.


In einem Raum befindet sich die Fertigungsstrecke. Hier sieht man die Maschine, in der die Zündhölzer gefertigt wurden. Man sieht noch die ganzen Hölzer in der Maschine.


Ganz schön gross das Teil!


War ein bisschen wie in der Sendung mit der Maus :0)


Jedes einzelne Holz steckt in einem Loch. Die Hölzer werden in Schwefel getaucht und automatisch verpackt.



Hier sieht man verschiedene Packungen, je nachdem für welches Land sie gefertigt wurden.


Hier sieht man die Schablonen für die Kisten, in denen man die Hölzer verschickt hat.
Wurde alles mit der Hand schabloniert.


An dieser Druckmaschine wurden die Etiketten hergestellt. Dort kann man sich einen Film ansehen, wie das mit dem Herstellen einer Matrize funktioniert.


Hier sieht man eine.


verschiedene Rollen zum Drucken.


und jede Menge Streichholzschachteln in allen Formen und Varianten. Das ist nur ein ganz kleiner Einblick in die Vielfalt der Motive. Im Museeum kann man tausende von Schachteln und Etiketten bewundern.


Es wurde sogar deutsch gesprochen und man konnte sich den Film über die Streichholzgeschichte auch in deutsch ansehen. ich fand ihn sehr spannend und hab viel gelernt. Natürlich gibt es auch einen Museumsshop :0)
Dort haben wir ein grosses Poster mit einem Streichholzetikett mitgebracht und eine etwas grössere Streichholzschachtel. Das Bild kommt in einen Rahmen und die Schachtel zusammen mit gerahmten kleinen Bildern der Maschine auf ein Bilderregal. Somit bekommt ein Teil des Flurs etwas Deko. Ich zeige es Euch, wenn ich damit fertig bin.

Das Museum ist das ganze Jahr über geöffnet.
Von November bis März ist der Eintritt sogar kostenlos! In der übrigen Zeit bezahlen Erwachsene ab 19 Jahren auch nur 50 Kronor.


Verlinkt bei


Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

Kommentare

  1. Guten Morgen, liebe Ulrike,
    was für ein tolles Museum! Ich liebe ja diese alten Streichholzschachtel ( hab sie früher in meiner Jugend mal gesammelt!) und die schönen Motive!
    Da gibt es ja einiges zu sehen! Toll finde ich ja die bepflanzte Riesenstreichholzschachtel draußen vor der Tür :O)))
    Herzlichen Dank für diese schönen Bilder! Tol find ich auch, daß der Eintritt über die Herbst-und Winterzeit kostenlos ist
    Hab einen wundervollen und freundlichen Tag!
    ♥️ Allerliebste Grüße nach Dänemark, Claudia ♥️

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  2. Liebe Ulrike,
    ein toller Ausflug und dank dir haben wir jetzt auch etwas gelernt. Ich hätte nicht gedacht das Streichhölzer so spannend sein können. 😊 Auf das Bild bin ich schon gespannt.....
    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 😊

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  3. Das hätte mich auch interessiert. Ein toller Ausflug.
    Nur die Sache mit der Kinderarbeit finde ich nicht so prickelnd, aber es waren andere Zeiten.
    Auf Deine Deko bin ich nun auch gespannt...
    Lieben Gruß
    Nicole

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  4. Das war sicher eine ganz interessante Besichtigung. Wenn ich das von der Kinderarbeit lese, bekomme ich Gänsehaut. Beste Grüße von Rela

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  5. Ich mochte die Sendung mit der Maus. Da hat man es gleich verstanden.
    Von daher super. Deine Führung hat mir sehr gut gefallen.
    Vielen dank dafür. Und klasse Bilder
    LG heidi

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  6. Liebe Ulrike,
    hoch spannend die Sache mit den Hölzchen.
    Liebe Grüße, Marita

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  7. Servus Ulrike, eine interessante Sammlung und schön ausgestellt. Würde ich gerne auch sehen.
    Lg aus Wien

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  8. Liebe Ulrike,
    Danke für's mitnehmen :o). Im Zuge von Anti-Plastik-Bewegung, denke ich, könnten die Streichhölzchen eine Renaissance erleben.
    LG Doris :o)

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  9. Das finde ich auch sehr interessant liebe Ulrike. Ja, früher war es auch oft nicht so einfach und man kann echt froh sein, dass diese Arbeit dann die Maschinen gemacht haben und keine Kinder mehr. Ich finde diese Vielfalt an Zündholzschachteln wunderbar.

    Liebe Grüße
    Kerstin

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  10. Hi Ulrike, das hast du mal wieder sehr interessant für uns aufbereitet. Ich kann mich noch an so viele unterschiedliche Bildchen auf den Schachteln erinnern. Eine Zeitlang hab ich sie sogar gesammelt. Heute gibt es ja leider nur noch das Einheitslogo drauf.
    LG eSTe

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  11. Liebe Ulrike,
    danke für den schöne Post. Sehr interessant geschrieben.Der Post hat mir sehr gut gefallen und so schöne Bilder.

    Liebe Grüße Marita

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