Tipps: Welche Druckfarben und Stempelplatten gibt es?

***Kooperation mit Dictum***

Welche Materialien brauche ich denn zum Stempel schnitzen bzw. zum Drucken?
Diese Frage hat mich natürlich auch umgetrieben. Es gibt ganz viele verschiedene Stempelgummis, aber auch Soft Linoleum und natürlich die guten alten Linolplatten.

Ich möchte Euch einige Materialien hier vorstellen, die ich zum Teil auch ausprobieren konnte,


Wenn man Stempel schnitzen möchte, kann man diese dann zu einer Vielzahl von kreativen Projekten verarbeiten. 

Ideen
# Briefumschläge- und Papier
# Stoffe bedrucken
# Karten gestalten
# Geschenkpapier
# Schachteln
# Servietten
# Ordneretiketten
# Marmeladenglasetiketten
# Journaling
# Lesezeichen
# Holzkästchen
# Geschenkanhänger
# Drucke zum Einrahmen

Je nachdem, was man mit den fertigen Drucken anfangen will, wählt man seine Materialien aus. Das heisst man kann auch verschiedene Papiere benutzen, da gibt es ganz viele Möglichkeiten. Da hilft nur ausprobieren, jedes Papier hat seinen eigenen Reiz.
Wobei auch hier gilt:

Je mehr Struktur und je gröber das Papier, umso schwieriger lässt es sich sauber bedrucken.


Stempelplatten

es ist super geeignet für feine und detailreiche Stempel. Es lässt sich gut schneiden und ist nur 3mm dünn. Dennoch bietet es genug "Härte" um feine Details herauszuschnitzen. Es bricht nicht und ist dennoch flexibel. Man kann damit sogar Rundungen bedrucken.
Es hat eine helle Oberfläche und man kann somit auch prima mit Bleistift vorzeichnen.
Es ist viel weicher und flexibler als Linoleum, 
kann mit Wasser abgespült und gereinigt werden. Es nimmt etwas schwerer Farbe an als richtiges Linoleum.

Es gibt von Essdee noch weichere Platten, das Mastercut. Es ist ca. 4 mm dick und weicher als das Softcut. Das Material ist radiergummiähnlich. Es ist viel weicher und dadurch sind nicht so feine Einzelheiten möglich. Aber super geeignet, wenn man anfängt zu schnitzen und auch für Kinder. Man braucht nur wenig Kraft um die Messer zu führen.


Diese Stempelgummis habe ich mir in den Niederlanden bestellt bei Angelart, dort habe ich mein Einsteigerpaket zum Stempel schnitzen gekauft.


Diese Platten sind ebenfalls weich, sie sind zweifarbig und man kann sie von beiden Seiten schnitzen. Hier schneidet man bis zum weissen Kern,
 so kommt man nicht zu tief mit dem Messer. Ein guter Anhaltspunkt....


Die Gummis sind 0,8 cm dick und es gibt sie in blau oder gelb. Die gelben sind dabei etwas härter beim schneiden und gut für detaillierte Muster.


Ich habe die Winnie Pu Stempel damit geschnitzt, das ging prima. 

Es gibt auch noch von Factis Vinylplatten, ebenfalls in weiß und blau, Diese sind ca. 0,6 cm stark und weich im schnitzen. Sie sind latexfrei und bröckeln nicht.


Farben

Bei den Druckfarben gibt es ölhaltige und wasserlösliche Farben. 
Ich durfte die Druckfarben von Essdee ausprobieren, die ebenfalls bei Dictum erhältlich sind. 

Diese Linoldruckfarbe ist auf Wasserbasis, also sind die Druckplatten leicht zu reinigen. Einfach mit Wasser und etwas Spülmittel. Bei Druckplatten, die man auf Holz befestigt hat, geht es super mit Desinfektionstüchern zu reinigen.
Alle Farben sind miteinander mischbar und haben eine einheitliche Konsistenz. 
Die Trockenzeit ist hier eher kurz.

Die Farben werden mit der Rolle am Besten auf einer glatten Oberfläche ausgewalzt. Man kann hier prima Plexiglas verwenden, aber auch eine Glasscheibe aus einem alten Bilderrahmen ist möglich. 


Ich habe eine Glasplatte genommen, das ging prima auszurollen, die Farbe von Essdee haftet gut und hat eine gute Zügigkeit - so nennt man die Klebspannung der Farbe. Dadurch ist ein schöner und regelmässiger Auftrag der Farbe auf den Druckstock gewährleistet.

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an den Kunstunterricht und den Linoldruck?
Das hat beim ausrollen immer so ein bestimmtes Geräusch gegeben.


Hier habe ich zwei Farben aufgebracht, mit der sogenannten "Regenbogenrolle"
Dabei werden zwei Farben ausgerollt und es entsteht ein weicher Farbverlauf in der Mitte.


Mein Probedruck dazu, ich muss den Farbauftrag noch ein wenig anpassen, meine Rolle ist nicht optimal. Übung, Übung, Übung....
Aber wie gesagt, um das nochmal klarzustellen, das Stempel schnitzen kann wirklich jeder! Es ist gar nicht so schwer und man kann sich erstmal ganz einfach Motive suchen. Einfach ausprobieren.


Der Stempel vom Hogwarts Crest ist für mein Buchprojekt entstanden, das ich Euch am Freitag vorstellen werde, Ihr dürft gespannt sein!

Die Farben von Essdee haben mich sehr positiv überrascht, sie lassen sich super auftragen und geben einen satten Farbton für den Druck. Man kann sie superleicht abwaschen von den Stempeln und auch vom Glas. Man darf nur nicht so lange mit der Reinigung seiner Gerätschaften warten und sollte es gleich nach Gebrauch mit Wasser und Seife reinigen.

Wenn man langsam arbeiten muss, kann es sein, das man einen 
Trocknungsverzögerer für Farben benötigt. 

Bei kleineren Stempeln kann man auch einfach Stempelkissen verwenden. Es gibt sie mittlerweile nachfüllbar und in allen nur erdenklichen Farben, sogar für Textilien.


Farbwalzen

Farbwalzen zum Auftrag der Linoldruckfarbe sind ebenfalls bei Dictum erhältlich. Ich habe meine lokal hier in Aalborg gekauft. Man kann auch weiche Rollen benutzen oder Pinsel.

Die Größe der Walzen richtet sich nach dem Projekt und sollte etwas breiter sein als die Schmalseite der Druckplatte. Farbwalzen sorgen für einen gleichmäßigen Auftrag der Farbe auf den Druckstock. Hier gibt es Hartgummi- und Weichgummiwalzen.
Mit Hartgummiwalzen lassen sich feine Details gut herausarbeiten und weiche Rollen verteilen die Farbe besonders gut, man braucht nicht viel Druck zum auftragen der Farbe. 

Baren
Was ist das denn? Ein Baren oder Handreiber ist ein weiches rundes Kissen, flach oder leicht gewölbt, das man beim Handdruck braucht um das Papier auf dem Druckstock anzureiben/ zu pressen. Man kann auch einfach einen grossen Holzlöffel verwenden.

Ich habe mir selbst einen gebaut:

Ich hatte noch Teile aus Holz von unserer alten Gardinenstange liegen. Ich habe den Boden mit weichen, dicken Filz beklebt. Das funktioniert prima.

Für alles gilt, man muss viel ausprobieren, was für den einen prima ist, 
kann der andere nicht gebrauchen :0)

Stempelkissen geben einen anderen Druck, als man mit richtigen Druckfarben erzeugen kann. Bei kleinen Stempeln ist ein Stempelkissen sicher sinnvoller.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Überblick verschaffen, wenn Ihr Fragen habt, schreibt mir einfach eine Mail. Ich antworte Euch dann so schnell wie möglich.

Morgen geht es dann an die Technik des Stempel Schnitzens. Ich zeige Euch Schritt für Schritt, wie man dabei vorgeht. Natürlich habe ich mir etwas Passendes zum Thema ausgedacht :0)

**** die Firma Dictum hat mir für diese Projekt verschiedene Werkzeuge und Materialien, sowie Druckfarben zur Verfügung gestellt. Das beeinflusst in keinster Weise meine Meinung über diese Produkte. Ich versuche ganz objektiv über alles zu berichten und meine ehrliche Meinung hier zu äussern. Nochmal herzlichen Dank für die Kooperation und das ich die Materialien ausprobieren durfte.****

Materialquellen: 
Essdee Druckfarben bei Dictum
Linoldruckrollen bei Dictum
Essdee Softcut Platten bei Dictum
Zweifarbige Stempelgummis, Kreativ Sets bei Angelart 


verlinkt bei

Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

 

Kommentare

  1. Hallo. Ich lese mit großem Interesse deine Serie. Ich mache mit meinen Schülern oft Linolschnitt und auch selber immer wieder einen. Es ist toll, wie genau du das Material und auch die einzelnen Arbeitsschritte erklärst.

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  2. Es ist ganz wunderbar, wie du das erklärst. Ich habe einer Freundin den Link zum Blog geschickt. Sie arbeitet ehrenamtlich mit benachteiligten Jugendlichen und sucht immer nach Beschäftigungsideen. Sie liest dankbar mit und hat sich bereits alles gespeichert, was du über die Technik preisggegeben hast . Danke und lieben Gruß von Rela

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  3. Hallo Ulrike,
    Linoldruck...das erinnert mich sehr an meine Schulzeit.
    Im Kunstuntericht durften wir auch diese Technik ausprobieren. Ich fand es toll.
    Das Problem in den 80er Jahren war halt das Beschaffen der Materialien. Heut zu Tage ja kein Problem mehr. Aber irgendwie haben meine Eltern es immer wieder geschafft. Ich danke dir sehr für´s Zeigen! Es macht Lust das Schnitzen und Drucken mal wieder auszuprobieren.

    Liebe Grüße in den Mittwoch

    Monika

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  4. Hallo liebe Ulrike,
    ich habe vor ein paar Jahren auch meine eigenen Stempel erstellt. Diese Gummis kaufte ich bei HEMA weil die dort recht günstig waren. Allerdings hatte ich nicht so professionelles Schneidewerkzeug sondern so ein Set vom 1,00-Euro-Laden. Dementsprechend waren auch die Ergebnisse.
    Deine Stempel sehen wirklich toll aus.
    Vor allem der Hogwarts-Stempel.
    Liebe Grüße
    Andrea ♥

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  5. Liebe Ulrike,
    Vielen Dank für die Anleitungen und vor allem für den Tipp mit dem Baren. Das habe ich auch schon für Stempel gesehen und fand sie immer recht teuer, hatte aber noch keine Idee zum Selbermachen. Jetzt aber! ;)
    Lg Rike

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  6. Liebe Ulrike,
    tolle Anleitung und dein Probedruck und Hogwarts Stempel sind dir wunderbar gelungen! Viel Spaß beim Stempeln, ich werde es mal verfolgen;-)

    LG Klaudia

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  7. Liebe Ulrike,
    dankeschön fürs Teilen deiner Erfahrungen und den Tipps. Ich bin im Urlaub auch wieder mit dem Stempeln angefangen und habe bemerkt, wie viel Spaß das macht. Hier werde ich auf jeden Fall weiterlesen und bin schon ganz neugierig auf deine Beiträge. Seit gestern sind wir wieder im Süden (wo das Wetter auch nicht wirklich besser ist). Aber im Garten haben die Pflanzen alle überlebt, wegen der starken Regenfälle. Gut so!
    Ganz liebe Grüsse nach DK
    Annette

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