Dann übergebe ich mal das Wort an Rike, sie erzählt Euch heute wissenswertes rund ums Thema Schneiden und messen:

Ich freu mich so, dass ich euch hier
ein wenig was
zum Thema „Schneiden und Lineale“ erzählen darf.
Tja, wo fange ich da an? Was jeder
braucht, ist auf jeden Fall eine Schneidematte.
Also starten wir
damit! Nehmt euch einen Kaffee oder Tee und lehnt euch zurück.
Für den Anfang reicht sicherlich eine
Schneidematte. Ich empfehle euch, nehmt eine Matte von der Größe,
wie ihr sie gut unterbringen könnt. Damit meine ich, dass sie
dauerhaft an einem Platz liegen kann oder ihr sie einfach und
unkompliziert transportieren könnt.
Die Matten mögen es nämlich
gar nicht, wenn sie längere Zeit stehend oder gebogen gelagert
werden. Auch Hitze – gerade in Kombination mit stehender Lagerung –
führen zu Verformungen, die man nur sehr schwer bis gar nicht wieder
raus bekommt – leider spreche ich da aus Erfahrung.
Ich habe mit einer Matte in der Größe
DIN-A-3 (ca. 30 cm x 40 cm) begonnen.
Eine gute Anfängergröße.
Diese Matte hatte ich noch aus meiner „Vor-Patchwork-Zeit“ aus
der Bastelabteilung. Sie war zwar selbstheilend, aber sehr fest und
dicker als eine Stoffschneidematte. Das ist für die Langlebigkeit
der Rollschneiderklingen nicht besonders förderlich. Sie verlieren
schnell an Schärfe und schon leichte Kurven sind schwer zu
schneiden, da der Widerstand sehr hoch ist.
Früher waren
Schneidematten immer grün mit weißem oder gelbem Raster.
Der größte
Nachteil: Einige Stofffarben sind darauf wirklich schwer zu sehen.
Seit einiger Zeit gibt es aber auch bunte Matten in nahezu allen
Farben.
Vor zwei Jahren habe ich mir auf der Nadelwelt
in Karlsruhe eine graue Matte gekauft. Farblich gesehen finde ich
sie viel besser als eine grüne Matte – alle Stoffe sind gut zu
sehen, aber sie ist einfach nicht vergleichbar z.B. mit den
Olfa-Matten, die es in grün oder pink (die Farbe ist nicht meins)
gibt.
Die Matten sind relativ dünn. Dafür kann man z.B. Kurven
leicht schneiden. Außerdem kann man Vliesreste leicht mit Klebeband
entfernen und trotzdem sind sie sehr langlebig. Und genau deswegen,
werde ich mir im Mai die etwas teurere Matte kaufen. Ich ärgere mich
gerade sehr über die graue Matte, auf der ich alle Stoffe super
sehe, dafür aber die Vliesreste kaum bis gar nicht wieder
wegbekomme.
Neben der großen Matte, habe ich noch
drei Matten, die ich gerne benutze:
Das ist zum einen eine Mini-Matte (ca.
4“ x 6“) groß. Sie liegt oft neben meiner Nähmaschine – vor
allem, wenn ich Fast Paper Piecing (FPP) mache. Dann muss ich nicht
jedes Mal aufstehen und zur großen Schneidematten laufen, wenn ich
die Stoffe anpasse.
Dann habe ich noch eine drehbare Matte.
Sehr praktisch, wenn ihr z.B. nach dem Nähen einen Block begradigen
wollt und der Block sich leicht verzieht. Dann kann man die ersten
zwei Seiten beschneiden und dann einfach die Matte drehen ohne den
Block auch nur anzufassen.
Die letzte Matte ist wirklich Luxus für
mich. Es ist eine faltbare Matte.
Sie ist ein Mitbringsel aus dem
USA-Urlaub letztes Jahr und hat mir über die Feiertage viel Freude
bereitet. Zusammengefaltet ist sie DIN-A-4 groß und aufgeklappt dann
doppelt so groß. So spart sie beim Transportieren viel Platz und man
hat doch eine vernünftige Größe zum Arbeiten.
Kommen wir zum Thema „Rollschneider“.
Ich hatte lange nur einen Rollschneider mit einem Durchmesser von
45mm. Das reicht eigentlich auch vollkommen. Man kann damit locker
mehrere Lagen Stoff schneiden und leichte Kurven sind auch möglich.
Wenn man mehr Kurven schneiden möchte, empfehle ich euch die nächst
kleinere Größe (28mm). Mit diesem schneide ich z. B. die
Schnittmuster für Kleidung gerne.
Es gibt noch kleinere
Rollschneider. Ich besitze auch solch einen, aber wirklich nutzen tue
ich ihn nicht.
Beim Thema „Lineale“ kann man jetzt
wieder ausschweifen.
Ich habe mit einem 15cm x 30cm Omnigrid-Lineal
angefangen. Absolut ausreichend. In der Zwischenzeit habe ich ewig
viele Lineale in den verschiedensten Größen und Formen zu Hause
rumstehen und hängen. Trotzdem sind meine absoluten Favoriten aus
Überzeugung seit einiger Zeit die Lineale von „CreativeGrids“.
Ihr Vorteil? Sie sind schwarz/weiß bedruckt und damit immer gut
lesbar und für mich noch viel wichtiger rutschfester als die
üblichen Lineale. Der Rand und noch zusätzlich einzelne runde
Stellen sind angeraut, machen den Baumwollstoff aber nicht kaputt. Es
gibt sie in großer Auswahl sowohl in Inch als auch cm.
Ich nähe eigentlich fast nur noch in
Inch und folgende Lineale schaffen es regelmäßig auf meinen
Schneidetisch:
1“ x 6“ → perfekt neben der NäMa für kleine Schnitte
3.5“ x 3.5“ → ebenfalls eine perfekte kleine Größe neben der NäMa
6.5“ x 6.5“ → für schone viele Blöcke eine gute Größe - z.B. für alle Tula
Pink City Sampler Blöcke, da diese 6.5“ im Quadrat groß sind
6“ x 12“ → das Äquivalent zum 15cm x 30cm Linieal – der perfekte Allrounder
6“ x 24“ →perfekt, wenn man Stoffe über die komplette Breite des Ballens
schneiden muss – z.B. 2.5“ (Jelly Roll Streifen)
12.5“ x 12.5“ → wunderbar für große Blöcke oder Streifen, die breiter als 6“
sein sollen
Uff, schon eine ganz schöne Menge,
oder? Und das sind nur „Standard“-Lineale in Inch. Es gibt noch
zig Sonderlineale für besondere Formen und Blöcke.
Ich verwende
gerne die Lineale
von Jaybird Quilts. Da ist zum Beispiel das „Hex’n’more“
– wie der Name schon erahnen lässt, lassen sich damit ganz easy
peasy halbe und ganze Hexagons, Dreiecke und Diamanten zuschneiden.
Es gibt es in groß und in der Mini-Variante.
Ich besitze beide und
möchte sie nicht missen. Ergänzend dazu nutze ich noch das
„Sidekick“-Lineal. Auch davon gibt es zwei Größen. Es lassen
sich Dreiecke in verschiedenen Formen und Rauten damit kreieren.
Ansonsten nutze ich noch gerne meine
Add-An-Eight und Add-A-Quarter Lineale. Sie werden zum Begradigen von
Nahtzugaben beim FPP verwendet. Dazu kommt aber bestimmt noch mehr
beim entsprechenden Thema.
Und dann gibt es
noch Lineale zum Quilten – für die sogenannte Rulerwork.
Ich
denke, das ist ein Thema für sich und für den Anfang wirklich zu
viel an dieser Stelle. Ich habe einige, aber ehrlich gesagt, leider
noch nicht soooo viel verwendet.
So, ich glaube, das reicht für heute,
oder?
Bei allem gilt, dass ihr wirklich nicht alles auf einmal
benötigt! Eine Schneidematte, einen Rollschneider und ein Lineal und
ihr könnt schon gaaaanz viel damit machen.
Mein Tipp: Geht in den
Patchworkladen eures Vertrauens, schaut euch mal alles in Ruhe an und
lasst euch beraten. Und wenn ihr keinen in erreichbarer Nähe habt,
schreibt doch mal den Online-Shop eures Vertrauens an. Die meisten
werden euch sicherlich auch online weiterhelfen.
Demnächst werde ich euch noch meine
Lieblingshelferlein vorstellen.
Ulrike und ich haben aber spontan
entschlossen, dass das Thema doch vom Umfang her einen eigenen Post
verdient. Also bis bald an gleicher Stelle! Ich freu mich schon sehr
auf euch und eure Kommentare!
Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir
doch einfach. Ich versuche gerne euch weiterzuhelfen.
Eure Rike
Ich hoffe,Rikes Beitrag hat Euch genauso gut gefallen, wie mir :0)
Ich habe jetzt wirklich einen guten Überblick über die verschiedenen Lineale, Rollschneider und Matten - und weiss, das ich noch ganz dringend Zubehör brauche!
Ihr dürft gespannt sein, denn nächste Woche geht es dann weiter mit den praktischen Helfern in der Nähbude - also, bleibt dran und schaut wieder bei mir rein!
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Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)